Und dann ab aufs Plumpsklo. Bis 2016 flogen Pisse und Extremente noch auf die Geleise. (ETH-Bildarchiv/ Comet)
Der SBB-Dosto-Pannenzug hat Kompost-WC’s, die das Klo-Wasser auf der Strecke ablassen. Kein Wunder, dass es oft so stinkt auf den Geleisen, etwa im HB Zürich.
Bis 2016 gab es bei den SBB noch klassische Plumpsklos in den Zügen. Klappe auf, Dreck weg auf die Geleise. In Zürich kursierte das Gerücht, man solle lieber nicht in den Restaurants («Bananen und Früchte») unterhalb der SBB-Viadukte speisen gehen. Grund: zu viele e coli-Bakterien im Essen. Dann kamen die geschlossenen WC’s in den Zügen, für die die SBB extra millionenteure Absauganlagen bauten. Dort werden die Tanks geleert, so wie man das von den Toitoi-WC’s her kennt. Problem gelöst.
Doch nun machen die SBB-Doppelstockzüge («Dosto») von Bombardier wieder olfaktorische Schlagzeilen. Es stinkt, etwa bei den unterirdischen Geleisen des HB Zürich. Der Grund ist so simpel, wie verstörend. In den Dosto-Zügen sind Kompost-WC’s eingebaut, welche Dünnes und Dickes trennen. Dann gehen die menschlichen Ausscheidungen auf einen Bioreaktor, wo kleine Bakterien-Tierchen die Ex-Extremente so bearbeiten, dass sie nicht mehr stinken. Zumindest theoretisch. Dann wird der flüssige Teil noch erhitzt – und schwupp, ab durchs Abflussrohr auf die Geleise. Die SBB versprechen, dass dies im Prinzip nur bei langsam fahrendem Zug geschieht. Dass dieses Wasser bedenkenlos sei. Und dass man nun mehr Bakterien in die Kompost-WC’s packe, damit man der (zu) regen Benützung der WC’s nachkommen könne. Ein komisches Gefühl bleibt. Ist das Ganze nicht einfach nur gruuuusig?