385 PS – der BMW X7tdi der RBB-Intendantin Patricia Schlesinger (59) war der letzte Tropfen, der das Kündigungsschreiben auslöste. Opulente Feiergelage in Dubai, Brillantcollier von Prinz Muhashen aus Kuwait und dann der Luxuswagen aus München.
Aus Schweizer Sicht reibt man sich die Augen: Das wars? Darf eine Fernseh-Direktorin keinen Schmuck tragen? Muss sie Reka-Ferien machen und VW fahren? Nimmt man die SRF-Chefin Nathalie Wappler (54) als Referenz, wirken die Bezüge lächerlich.
So besitzt auch Wappler einen BMW-Limousine. Der 7er (Tdi-x7) mit Massagesitzen und 459 PS im Gepäck wirkt wie der grössere Bruder von Schlesingers BMW. Ausserdem darf Wappler auf die Dienste eines Chauffeurs zählen. Hans Kobelt heisst der langjährige Fahrdienstleiter der SRG.
Bei Dienstfahrten sitzen vorne und hinten ausserdem immer zwei Dolmetscher (französisch und italienisch). Bei grösseren Anlässen (Abstimmungssonntage etc.) kauert eine Coiffeuse im Kofferraum.
Nathalie Wappler ist sich der heiklen Vermischung zwischen Lust und Arbeit bewusst. Für Strecken unter 50 Kilometer benutzt sie deswegen einen Audi, für Kurzstrecken einen Lada. Körperkontakt mit den Zuschauern sei ihr aber wichtig, heisst es aus ihrem Umfeld. Wo es geht, steigt sie in einen Zug oder in ein Postauto. Die drei Personenschützer verhalten sich unauffällig.
Ferien versucht die Journalistin wenn möglich ausserhalb der Schweiz zu organisieren. Ihr ist noch gut in Erinnerung die Konflikte, als sie zweimal in Folge im Kanton Wallis Ferien machte. Auch ihr sind Dubai, Kuwait und Afrika wichtige Destinationen. Dort kann sie ihre Seele baumeln lassen.
Im weissen Sand lässt sie ihre Füsse versinken und nippt an einer Pina Colada. Von weitem verfolgt sie die Diskussion um Schlesingers «Eskapaden». Ein leichtes Lächeln kann sie sich nicht verkneifen.