Wenn die Hitze schwirrt, kommen einem schon mal komische Gedanken. Meine kreisen um die sportlichen Höchstleistungen von Journalist Emil Bischofberger.
Speziell aufgefallen ist mir der radsportaffine Tagi-Journalist Emil Bischofberger vor drei, vier Jahren. Er beschrieb, wie er mit Kollege (und Fotograf) Urs Jaudas an einem Plauschrennen mitmachte, das Rad-Gott Fabian Cancellara organisierte. Von Zürich nach Zermatt galt es zu radeln, in einem Riemen. Spürbar stolz beschrieb Bischofberger, wie er Cancellara schon nach wenigen Kilometern überholte. Und dann tatsächlich vor dem mehrfachen Paris-Roubaix-Sieger und Zeitfahr-Olympiasieger in Zermatt ankam. Das musste er gefühlt noch mehrmals betonen. Gut gemacht, Emil, knurrte ich innerlich. Zürich – Zermatt mit dem Velo, dafür würde ich drei Tage brauchen, leider.
Nun mühte ich mich kürzlich nicht auf dem Asphalt, sondern zwischen alle den Neubauten rund um die KVA Josefstrasse ab. Urban Golf! Mit nicht ganz so harten Bälleli, aber einem richtigen Golfschläger. Sieben Löcher, oder besser gesagt, Ziele, musste man treffen. Einen Abfallkübel, eine Strassenlaterne, eine Parkbank etwa. Das Ganze ist gratis, und wurde vom Sportamt auf die Beine gestellt. Als passionierter Tennisspieler traf ich den farbigen Ball oft mit viel Wucht, aber wenig Erfolg. Immerhin ging keine Scheibe zu Bruch, obwohl ich die eine oder andere traf. Meist brauchte ich sechs, sieben oder grad zehn Versuche. Also immer weit über Par.
Ganz anders Emil Bischofberger. Im neusten Züritipp musste ich Zeuge werden, wie er auch im Golfen der wahre Könner ist. «Unsere Bälle landen nach etwa 50 Metern Flug», beschreibt King Bischof seine ersten Versuche als Urban Golfer. Und auch später ordnet er seine Versuche «als ganz passabel» ein. Zum Finale wird’s noch besser: «Wir beschliessen unsere Runde mit zwei souveränen Pars». Wie ich Erfolg doch hasse. Vor allem, wenn nicht ich ihn errungen habe.